Zentraldirektion der gerichtspolizeilichen Einsätze

Wie der Name zentrale Direktion der Einsätze in gerichtspolizeilichen Angelegenheiten (DJO) vermuten lässt, ist diese Direktion der Ansprechpartner für die Verwaltung und die Koordination der Einsätze. Bei einem Einsatz stützt sich DJO auf eine Vielfalt an spezifischen Fachgebieten und steht der gesamten Integrierten Polizei, sowie den nationalen und internationalen Partnern, zur Verfügung.

Grund des Bestehens der Einheit

  • Die nationale Verwaltung der besonderen Ermittlungsmethoden: Beobachtungen, polizeiliche und zivile Infiltrationen, Rückgriff auf Informanten;
  • Die Kontrolle und die Koordination der Einsätze der Sondereinheiten. Die zentrale Direktion der Einsätze in gerichtspolizeilichen Angelegenheiten ist die nationale Kontaktstelle für Geiselnahmen, Entführungen und Erpressungen;
  • Die Suche nach Personen im Rahmen von besorgniserregendem Verschwinden, die Identifizierung von Personen mit Amnesie, sowie die Identifizierung von Leichen und menschlichen Überresten;
  • Die Verbreitung von Suchmeldungen in den Medien und die Verwaltung des Fahndungs- und Informationsblattes bei der Integrierten Polizei; 
  • Die aktive Suche und Lokalisierung von verurteilten Flüchtigen zwecks Festnahme, sowohl in Belgien als auch im Ausland; 
  • Die Speisung der allgemeinen nationalen Datenbank (AND): Alternativstrafen, Bewährung, Fahrverbote, Freiheitsstrafen, usw.; 
  • Die Organisation des Schutzes von bedrohten Zeugen und von „übergelaufenen Personen“; 
  • Der Beitrag an der operativen Koordination der juristischen Säule, darunter das Fahndungsmanagement.

Arbeitsweise 

Bei ihrer täglichen Arbeit integriert die zentrale Direktion der Einsätze in gerichtspolizeilichen Angelegenheiten die Werte der Föderalen Polizei.

Ihre Devise, „DJO, ein konkreter Mehrwert“, verdeutlicht ihr Bestreben, die Anträge der Behörden und der Partner stets auf angemessene und qualitative Weise zu erfüllen.

Der Ehrgeiz von DJO besteht darin, eine Dimension der Glaubwürdigkeit zu schaffen: dort zu sein, wo man gebraucht wird, mit einem Verantwortungsbewusstsein und unter Beachtung des Amtes.

Die zentrale Direktion der Einsätze in gerichtspolizeilichen Angelegenheiten umfasst sechs Dienststellen, wobei die einsatzbezogene Koordination von einem Einsatzdirektor gewährleistet wird, in enger Zusammenarbeit mit den Dienststellen.

Diese Dienststellen lauten:

  • Sondertechniken (BTS);
  • Zelle vermisste Personen (CelDisp);
  • Fahndungsmeldungen (OAR);
  • Fugitive Active Search Team (FAST);
  • Eingabe und Ausschreibungen (VSS);
  • Witness Protection (WP).

Zudem ist der Einsatzdirektor ebenso verantwortlich für gewisse Funktionen der einsatzbezogenen Koordination zu Gunsten der gesamten gerichtlichen Säule. Er wird bei seinen Aufgaben durch seine eigenen Mitarbeiter unterstützt und durch die Zelle Fahndungsmanagement (REM).

Die Zelle REM ist insbesondere für die Umsetzung des Prozesses der Verwaltung und der Koordination der Ermittlungen innerhalb der Föderalen Kriminalpolizei verantwortlich, jedoch auch für die Übersicht über die Verwendung der Ermittlungskapazitäten.

Der DJO Bereitschaftsdienst mit seinen 14 Mitarbeitern ist meist der erste Ansprechpartner für unsere internen und externen Partner. Er gewährleistet vorwiegend und unter anderem Folgendes:

  • Eine Erreichbarkeit von 24/7 zu Gunsten der Dienststellen der Föderalen Gerichtspolizei, der internationalen Partner, des KOBA, der Staatssicherheit, usw., für die einsatzbezogenen Anträge;
  • Die Verwaltung der grenzüberschreitenden Einsätze und Beobachtungen durch einen Gerichtspolizeioffizier und mit Zustimmung des Föderalprokurators;
  • Die Speicherung und die Übermittlung von Zeugenaussagen über die Rufnummer 0800 30 300 und die Seite der Fahndungsmeldungen;
  • Die Bereitschaft außerhalb der Dienststunden:
    • Einsätze der dringenden Erstmaßnahmen bei vermissten Personen, um die Arbeitslast der Zelle vermisste Personen zu erleichtern;
    • Erster Ansprechpartner für Zeugenaussagen in Bezug auf meistgesuchte Flüchtige (Most Wanted);
    • Zentrale Kontaktstelle für den Empfang und die Unterstützung von Porträtisten des Disaster Victim Identification Teams, usw.

Er stellt gemeinsam mit der Bereitschaft in verwaltungspolizeilichen Angelegenheiten und der Bereitschaft für internationale Zusammenarbeit die nationale Kontaktstelle dar.

 

Die Dienststelle Sondertechniken (BTS)

Embleme DJO BTS

 

Die Dienststelle Sondertechniken gewährleistet auf nationaler Ebene die operative Koordination, Verwaltung und Politik der besonderen Ermittlungsmethoden (Beobachtungen, polizeiliche und zivile Infiltrationen, Rückgriff auf Informanten), sowie der anderen Ermittlungsmethoden (beispielsweise das direkte Abhören, die diskrete, visuelle Kontrolle, usw.).

Die Dienststelle DJO/BTS ist ebenso verantwortlich für die stete Überwachung und die Koordination des Einsatzes der Sondereinheiten bei Gerichtsakten zu Gunsten der Lokalen und der Föderalen Polizei.

Diese Dienststelle ist zudem verantwortlich für Sonderzuweisungen, die verwendet werden, um die Kosten von verdeckten Einsätzen oder vom Rückgriff auf Informanten zu stützen.

Sie ist ferner die Anlaufstelle bei Entführungen, Geiselnahmen, Erpressungen und Tigerkidnapping, sowie für die Koordination der Verwaltung grenzüberschreitender Einsätze.

Neben den oben genannten Einsatzaufgaben nimmt DJO/BTS auch teil an zahlreichen strategischen Konsultationen innerhalb der Polizei, sowie auf Gerichtsebene. In diesem Fall leistet die Dienststelle einen Beitrag zur Schaffung neuer Anwendungen und zu ihren Umsetzungen.

DJO/BTS ist beauftragt mit der nationalen Verwaltung der verschiedenen Ausbildungen in Bezug auf die Arbeit des Informanten, sowie des BTS-Offiziers.

Diese Dienststelle besteht aus etwa fünfzehn Mitarbeitern, vorwiegend aus dem Einsatzkader, und wird von einem Polizeikommissar geleitet.

Die Zelle vermisste Personen (CelDisp)

Der Verantwortungsbereich der Zelle vermisste Personen umfasst drei spezifische Phänomene:

  • Das besorgniserregende Verschwinden;
  • Die Identifizierung von nichtidentifizierten Leichen und/oder von Leichenteilen (neben Katastrophen);
  • Die Identifizierung von Patienten mit Amnesie.

Zudem koordiniert die Zelle die Fahndungen, leistet einen Beitrag zu Gunsten der Polizeidienste, die mit den Ermittlungen beauftragt sind, und stellt ihr Fachwissen zur Verfügung.

 

Besorgniserregendes Verschwinden

Bei besorgniserregendem Verschwinden wird die Zelle vermisste Personen so rasch wie möglich durch die mit der Ermittlung beauftragten Polizeidienste informiert. Sie koordiniert schließlich die Ermittlungsbemühungen, unterstützt die mit der Ermittlung beauftragten Dienststelle auf dem Gelände dabei, jegliches Problem zu lösen, und stellt ihr Fachwissen zur Verfügung.

CelDisp

 

Identifizierung von Leichen und/oder Leichenteilen

Die Zelle vermisste Personen befasst sich mit der Problematik der nichtidentifizierten Leichen und Leichenteilen. Dazu stehen zwei unterschiedliche Datenbanken bereit, die Datenbank „vermisste Personen“ und die Datenbank „nichtidentifizierte Leichen“.

 

Suche nach Personen mit Amnesie

Es kommt vor, dass sich verwirrte Personen auf der öffentlichen Straße wiederfinden und selbst außerstande sind, ihre Identität, ihren Aufenthaltsort oder andere nützlichen Informationen zu nennen.

Es kann sich um Personen mit Gedächtnisverlust, Patienten aus der Psychiatrie oder Risikopatienten mit Demenz handeln. 

Wichtig ist, diese Personen so rasch wie möglich zu identifizieren, so dass sie in ein geschütztes Umfeld zurückkehren können.

 

Die Zelle vermisste Personen besteht aus fünfzehn Mitarbeitern, vorwiegend des Einsatzkaders, die von zwei Polizeikommissaren geleitet wird.

 

Die Dienststelle Fahndungsmeldungen (OAR)

DJO OAR

Der Auftrag der Dienststelle Fahndungsmeldungen richtet sich auf die Erstellung, die Verbreitung und Nachverfolgung von Zeugenaufrufen, so dass Personen oder Gegenstände identifiziert, zurückgefunden oder Informationen darüber erhalten werden können.

Dies erfordert eine ständige Konzertierung mit anderen Dienststellen der zentralen Direktion in gerichtspolizeilichen Angelegenheiten und eine enge Zusammenarbeit mit der Gesamtheit der Dienststellen der Integrierten Polizei, der Staatsanwaltschaften und der Medien.

Dieses Vorgehen stützt sich auf zwei Zielgruppen:

  • das Personal der Integrierten Polizei für die im Fahndungs- und Informationsbericht veröffentlichten Meldungen, für das interne Publikum;
  • die Bevölkerung für die in den Medien verbreiteten Meldungen. In diesem Fall ist vor jeder Verbreitung die Zustimmung eines Magistraten erforderlich. Dieser wird besonderen Nachdruck auf die Beachtung der Gesetze, beispielsweise des Privatlebens und des Ermittlungsgeheimnisses, legen.

 

Die in den Medien veröffentlichten Meldungen können verschiedene Formen annehmen:

  • Kurze Meldungen bestehen aus der Verbreitung eines kurzen Textes mit einem Foto und/oder eines kurzen Videos. Diese Art Meldungen werden nach der Tagesschau über die RTBF oder die VRT ausgestrahlt;
  • Crime-Clips bestehen häufig aus einer kurzen Videomontage auf der Grundlage von Überwachungskameras. Sie sind vollständiger, als die kurzen Meldungen und ermöglichen die verbesserte Kontextualisierung der Taten. Sie werden vollständig durch die Einheit der Dienststelle Fahndungsmeldungen erstellt;
  • Fahndungssendungen sind Programme, die vollständig den Fahndungsmeldungen gewidmet sind und verschiedene Zeugenaussagen und Rekonstruktionen umfassen.

 

Wozu dienen die Meldungen in den Medien?

Eine Fahndungsmeldung kann mit einer Nachbarschaftsermittlung auf nationaler Ebene gleichgesetzt werden.

Zahlreiche Bürger folgen den Fahndungsmeldungen, die auf der Internetseite der Föderalen Polizei veröffentlicht werden, und leisten einen Beitrag dazu, Fälle von Vermissten zu lösen (98% der gelösten Fälle im Jahr 2020) und Zeugenaufrufe in Bezug auf Straftaten zu beantworten (47 % der Aufklärungsrate im Jahr 2020).

Neben der Verbreitung im TV und in Zeitungen (über Belga) wird eine maximale Interaktion durch die Möglichkeiten des Abos eines oder mehrerer der unten genannten Kanäle angeboten:

Zeugen oder jede Person, die über Informationen verfügt, können diese 24/24 unter der kostenlosen Rufnummer 0800 30 300 oder über das Kontaktformular auf der Seite der Meldung übermitteln.

Die Dienststelle Fahndungsmeldungen besteht aus fünfzehn Mitarbeitern, darunter Kommunikationsexperten und mehrere Mitarbeiter des Einsatzkaders. Sie wird von einem Polizeikommissar geleitet.

 

Fugitive Active Search Team (FAST)

DJO FAST

Das Fugitive Active Search Team ist eine unabhängige und spezialisierte Fahndungsdienststelle, die beauftragt ist mit der Suche, der Lokalisierung und der Festnahme von Flüchtenden, sowohl in Belgien als auch im Ausland.

Es handelt sich vorwiegend um:

  • Personen, die von den belgischen Gerichten verurteilt sind und der Durchführung des Urteils entgehen wollen;
  • Personen, die aus einem Gefängnis geflohen sind;
  • Personen, die aus dem Hafturlaub nicht zurückgekehrt sind;
  • Personen, die nicht die Bedingungen zur Bewährung beachten und die unauffindbar sind angesichts der Entscheidung des Strafvollstreckungsgerichts, sie die Gesamtheit der Strafe verbüßen zu lassen;
  • flüchtende Verwahrte;
  • Flüchtende, die sich in Belgien aufhalten und die international von einem anderen Land gesucht werden.

FAST gewährleistet die polizeiliche und einsatzbezogene Koordination der konkreten Suche zur Festnahme. Es richtet sich vorwiegend auf verurteilte Flüchtende, kann jedoch auch mit der aktiven Ermittlung über flüchtende Verdächtige beauftragt werden.

Die Aktion des FAST zeigt den Opfern von Straftaten und den Tätern, dass die Justiz sich um die Vollstreckung der Strafen kümmert, so dass das Verbrechen nicht ungestraft bleibt.

Obschon der Hauptteil der Arbeit von FAST diskret geschieht, werden manche Täter als „Belgium’s Most Wanted“ auf der Internetseite der Fahndungsmeldungen der Föderalen Polizei veröffentlicht.

Zudem arbeitet FAST aktiv mit dem Netzwerk ENFAST (European Network Fugitive Active Search Teams) und mit EUROPOL zusammen, insbesondere in Bezug auf die Plattform Europe's Most Wanted, in deren Rahmen die Fahndungsmeldungen der Flüchtenden, die in Europa gesucht werden, veröffentlicht werden.

FAST besteht aus rund zwanzig Mitarbeitern, die vorwiegend dem Einsatzkader angehören, und wird von einem Polizeikommissar geleitet.

 

Die Dienststelle Eingabe und Ausschreibungen (VSS)

DJO VSS

 

Die Dienststelle Eingabe und Ausschreibungen behandelt die operativen Informationen, um diese der Polizei auf dem Gelände zur Verfügung zu stellen.

Sie führt zwei sehr verschiedene Aufträge aus:

  • Die Eingabe von nationalen gerichtlichen Ausschreibungen in die allgemeine nationale Datenbank (AND) von Personen mit einzuleitenden Maßnahmen (Alternativstrafen, Fahrverbote, Bewährungen, Haftstrafen, usw.);
  • die Eingabe von Informationsberichten (RIR), Protokollen und Ermittlungsakten (DOS) für die drei zentralen Direktionen der Föderalen Gerichtspolizei.

Das Ziel ist den Polizeibeamten in Echtzeit auf dem Gelände operative Informationen bereitzustellen, um zu bestimmen, ob eine kontrollierte Person gesucht wird oder Bedingungen erfüllen muss.

Die Dienststelle besteht aus sieben Mitarbeitern, fast alle vom Verwaltungs- und Logistikkader (CALoG), und wird von einem Polizeikommissar geleitet.

 

Die Dienststelle Witness Protection (WP)

DJO WP

Die Dienststelle Zeugenschutz ist beauftragt mit:

  • der Koordination und der Umsetzung von Schutzmaßnahmen zu Gunsten bedrohter Zeugen in nationalen und internationalen Angelegenheiten;
  • der Organisation und Durchführung von anonymen Zeugenbefragungen;
  • der Organisation und Durchführung von Videokonferenzen für die gefährdeten Zeugen;
  • der Koordination und Durchführung von Schutzmaßnahmen für bedrohte Amtsträger;
  • der Durchführung von Bedrohungsanalysen für das Krisenzentrum im Rahmen des Schutzes von bedrohten Persönlichkeiten, Staatsbeamten und Privatpersonen.

Da es sich um einen besonderen Auftrag handelt, arbeitet diese Dienststelle unter Einsatz der erforderlichen Sicherheits- und Diskretionsmaßnahmen.

 

Profile und Kompetenzen   

Mit über 110 Mitarbeitern ist die zentrale Direktion der Einsätze in gerichtspolizeilichen Angelegenheiten in Brüssel ansässig und stützt sich auf zahlreiche administrative und operative Profile. Dank ihres Enthusiasmus und ihres Dynamismus kann die Direktion einen sichtbaren Mehrwert bieten und ist ein bedeutender polizeilicher Partner.

Die Mitglieder des Einsatzdienstes müssen über das Gerichtsbrevet verfügen und anderen polizeilichen Ausbildungen folgen, wenn ihre Funktion es erfordert.

Die Direktion stützt sich ebenfalls auf nichtpolizeiliche Mitarbeiter mit ihren unterschiedlichen Profilen, darunter Juristen, IT-Sachverständige, Kommunikatoren, Verwaltungsangestellte, usw.

So sucht DJO regelmäßig nach Einsatzpersonal für ihren Bereitschaftsdienst und nach Verwaltungspersonal, insbesondere für die Dienststelle ‘Erfassung und Ausschreibung’ und ‘Fahndungsmeldungen’.

Einige Profile können besonders interessant sein, wie beispielsweise Diplomierte im Bereich Kommunikation, Kodierer oder IT-Konsultanten. Das Angebot variiert und die Möglichkeiten sind sehr unterschiedlich.

Wie dem auch sei, DJO ist bei ihrer Anwerbung sehr auf die aktive Kenntnis der zweiten Landessprache bedacht, sowie auf die Flexibilität der Bewerber.